2009 - 2019
zehn Jahre Bottropbaer.de
Seit 1982 habe ich meine Leidenschaft für das Schreiben entdeckt. Ich liebte es, meine Phantasie spielen zu lassen und immer wieder neue Geschichten zu erfinden. Am Anfang schrieb ich zum Leidwesen meiner Mutter Schreibhefte voll. Mit ungelenker Handschrift erfand ich Sachen, die angelehnt an die TKKG Geschichten waren. Ich fand es toll, welche Abenteuer sie erlebt haben.
Ab 1987 begann ich auf Anregung meiner 1. Kraft Frau Grund für die Weihnachtsfeiern der Spielwarenabteilung der Karstadt AG Sprüche für jeden Mitarbeiter der Abteilung in Reimform zu verfassen, die ich dann als Nikolaus verkleidet vorgetragen habe. Diese Sprüche waren witzig, passend auf die Mitarbeiter abgestimmt, meist mit einem Augenzwingern vorgetragen.
1989 begann ich meine Studium bei der ILS "Kreativ-werkstatt Schriftsteller/Autor werden. Hier bekam ich das Rüstzeug, um einen Roman aufzubauen, ein Drehbuch zu verfassen, Gedichte zu schreiben, Kinderbücher zu erarbeiten. Der ILS selber konnte damals allerdings nur das Werkzeug liefern, für die Ideen musste ich schon selber sorgen.
Man sagt, wenn man etwas erzählen will, dann muss man etwas erlebt haben. Das ist nur bedingt richtig: Ein Schriftsteller lebt von seinen Ideen. Mit den Jahren bekommen man eine Art Lebenserfahrung, die man in seine Geschichten einarbeitet. Wenn ich heute meine Erzählungen mit denen von damals vergleiche, meinen Schreibstil und meine Ideen, dann muss ich selber gestehen, meine Figuren sind erwachsener geworden. Allerdings suche ich noch nach meinen eigenen Stil.
Bereits seit 1991 liegt ein fertig geschriebenes Manuskript in meiner Schublade, dass einige Freunde schon gelesen und für gut befunden hatten. Dazu noch eine Kurzgeschichte und jede Menge Ideen für Romane. Nur allein die Zeit zum Schreiben fehlt ...
Ich habe mir selber ein Versprechen gegeben. Ich möchte einmal ein Buch veröffentlichen. Wenn nicht über einen Verlag, dann als "Book on Demant", ein Buch, dass eine Verlagsnummer bekommt und nur dann in den Druck geht, wenn es jemanden gibt, der es lesen will. Damit ist das Risiko für den Verlag geringer und es landen nicht soviele Bücher später als Altpapier auf der Halde. Auch die Veröffentlichung als E-Book steht im Raum, Möglichkeiten werden genügend geboten.
Und warum will ich ein Buch veröffentlichen? Man kann jetzt dagegen halten, dass jeder der in Deutschland drei Sätze fehlerfrei aneinander reihen kann, sich plötzlich als Schriftsteller berufen fühlt. Ich finde, jeder der etwas zu erzählen hat, sollte man diese Gelegenheit geben. Wir sind in einem Land der Dichter und Denker und ich habe das Gefühl, dass es sicherlich einige Menschen gibt, die das Zeug dazu haben, ein großer Autor zu werden. Nur das Problem ist, sie getrauen sich nicht, ihre Potential abzurufen, sie haben vielleicht die Ideen, aber nicht die Möglichkeiten ihre Ideen zu Papier zu bringen, weil sie entweder die Rechtschreibung und die Grammatik nicht beherrschen oder Angst vor Versagen haben. Es soll ja große Autoren geben, in deren Manuskripten wimmelt es nur so vor Fehlern und die Lektoren in den Verlagen würden bei deren Anblick die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Wenn man diesen großen Autoren eine Chance gibt, warum nicht auch den anderen? In Deutschland sucht man per Castingshow den Superstar, das Topmodel und das größte Talent. Aber den Superschriftsteller? Na ja, das wäre jetzt wirklich übertrieben, aber eine Idee wäre es schon. Aber es gibt Autorenwettbewerbe und dort haben auch Hobbyschriftsteller die Gelegenheit, auf sich Aufmerkam zu machen.
Und bei mir? Ich schreibe einfach nur als Hobby und ohne Zeitdruck. Wenn ich fertig bin, dann ist es okay. Allerdings bin ich selber mein größter Kritiker und deswegen feile ich solange an den Kapiteln herum, bis es mir gefällt. Dabei kann es schon einmal passieren, dass ich plötzlich alles auf den Kopf stelle.
Mein Ziel ist endlich einmal etwas, was ich begonnen habe, auch vernünftig zu Ende zu bringen. Nach dem Projekt Diät, startet nun das Projekt "Kreativwerkstatt". In meinem Leben sind viele Dinge, die ich gestartet habe, dadurch geendet, weil ich einfach nicht die Geduld und das Interesse hatte, etwas zuende zu bringen. Diesmal soll das anders werden, denn ich setze mich nicht unter Druck. Schreiben kann man nur dann, wenn man den Kopf frei hat und völlig ganz in seine Traumwelt einsteigen kann. Dann erst kann man eine Geschichte erzählen, wenn man sich voll und ganz auf deren Verlauf konzentriert. In meinem Kopf ist alles schon fertig, es muss nur noch geschrieben werden.
Übrigens: Ein Roman ist wie ein Kind. Es entsteht aus einer Idee heraus, aus einer Planung, man sieht es aufwachsen und mit der letzten Seite kommt der Zeitpunkt, wo man sich trennen muss. Man lacht mit den Darstellern, man denkt wie sie und sie begleiten einem auch im normalen Leben. Erst, wenn das letzte Wort geschrieben ist, löst man sich von ihnen.
Manchmal hinterfragt man sich, ob man auch das Zeug zu einem Berufsautor hätte. Geschichten liegen auf der Straße herum, sie begegnen einem in der Zeitung, im Bus, auf der Arbeit. Jeder andere geht über eine kleine Begegnung, ein Erlebnis, ein Zeitungsartikel irgendwann einmal hinweg, jemand der zu viel Phantasie hat, der versucht das ganze zu hinterfragen und schon entsteht eine eigene kleine Geschichte. So ist der Anfang für eine Kurzgeschichte, einen Blog oder sogar für einen Roman gemacht. Oder aber man setzt sich in ein Cafe am Bahnhof, in der Innenstadt oder dort hin, wo viele Menschen zusammentreffen und beobachtet sie. Schnell entstehen kleine Geschichten im Kopf. Ist die Person glücklich, oder gab es Streß daheim oder mit dem Chef auf der Arbeit, lebt er/sie allein oder warten daheim Frau/Mann und Kinder. Geschichten wollen erzählt werden und jeder von uns hat seine eigene Geschichte. Nur niemand kommt auf die Idee, seine Wünsche, Sehnsüchte und Träume, Ängste und Erlebtes niederzuschreiben. Das übernehmen dann andere Menschen ...
Jemand sagte mal zu mir, nach dem er ein paar Kapitel von meinem Manuskript gelesen hatte, wie erschrecken nah die Geschichte an der Realität rankam, wie realistisch die Menschen dargestellt worden sind. Man habe das Gefühl gehabt, man kenne die Menschen, man würde ihnen jeden Tag auf der Straße begegnen, es wäre der Nachbar von nebenan. Gut, man könne nun sagen, die Person, die dies gelesen hat, hat mir diese wohl wollende Rezesion geschrieben, weil sie mich nicht enttäuschen wollte. Aber das ist nicht der Fall gewesen, sie hat Dinge angesprochen, die man verändern kann, Kritik geübt an Punkten, die ich erst nicht berechtigt fand, aber dann bei längerem überlegen irgendwo eingesehen habe. Das ist übrigens bei meiner Person besonders schwer, denn ich bin manchmal ein echter Dickkopf, der sich nicht überzeugen läßt. Letztendlich bin ich dem Rat eines Schriftstellerkollegen gefolgt und habe nun bewußt die ersten vier Kapitel gestreut und darum gebeten, ein ehrliches Urteil zu fällen. Ein paar Ergebnisse haben mich wirklich überrascht ...
Die Geschichte mit dem Berufsautor kommt mir dann immer in den Sinn, wenn ich selber meinen eigenen Job hinterfrage. Ich arbeite nun schon 1986 ohne einmal in die Arbeitslosigkeit zu stürzen und manchmal überlege ich, ob ich mir mein Leben so vorgestellt habe. Auf der anderen Seite ein Hobby zum Beruf zu machen, gelingt den wenigsten. Der Alltag eines Autors muss durchstrukturiert sein, er muss genauso funktionieren, so als wenn man morgens zu seinem Job geht. Kann ich also auf Befehl schreiben? Kann ich mich morgens hinsetzten, recherchieren, schreiben in der Gewissheit, dir muss jetzt was einfallen, damit du deine Miete, Strom und deinen Lebensunterhalt finanzieren kannst? Ich weiß nicht, ob ich der Mensch dafür bin und ich will es ehrlich gesagt auch nicht probieren. Sollte es mal mit meinem Job nicht mehr klappen und man steht plötzlich vor der Arbeitslosigkeit, dann kann man ja mal einen Monat, vielleicht zwei darüber nachdenken, diesen Schritt zu wählen, aber spätestens im dritten Monat fällt mir die Decke auf den Kopf und ich muss wieder was richtiges schaffen. Also bleibt es bei meiner Einstellung: Ich bin und bleibe ein Hobbyautor und wenn ich meine letzte Seite geschrieben habe und ich es vielleicht sogar bis zu einer Veröffentlichung geschafft habe, dann kann man noch einmal darüber nachdenken, obwohl ...
Wenn ich Zeit habe, dann lese ich auch gerne. Nachstehende Bücher kann ich besonders empfehlen:
Der Kindersammler von Sabine Thiesler
Der Talismann von King/Straub
Das schwarze Haus von King/Straub